Donnerstag, 21. August 2014

Urlaubs- und Erfahrungsbericht Airbnb in Hamburg

Ich habe vor ein paar Tagen versprochen ein wenig aus der letzten turbulenten Zeit zu berichten und ich fange erstmal mit was ganz harmlosem an, nämlich meinen Erfahrungen mit dem Portal airbnb.de und unserem Trip nach Hamburg.

Der Noch-Nicht-Mann und ich sind bekennende Low Budget Urlauber. Als er noch studiert hat und wir keine Kinder hatten, war Urlaub wichtig aber die Urlaubskasse winzig. Bis jetzt haben wir für ganz kleines Geld schon einige Eckchen in der Welt besichtigt. z.B.
ganz traditionell eine Pauschalreise mit Halbpension für 300 € p.P. in eine 3 Sterne Absteige in Arenal auf Mallorca,
Blind Booking über German Wings nach Zürich mit Übernachtung im Mehrbettzimmer im Hostel
und unser Highlight bis jetzt: 8 Tage New York Flug und Übernachtung im Hostel in Manhattan für 1150 € (für beide zusammen!!!).

Für uns ist es ein Unding, viel Geld für ein Hotelzimmer auszugeben. Man ist den ganzen Tag unterwegs und läuft sich die Füße voller Blasen und abends will man einfach nur todmüde alle Viere von sich strecken. Ob man das in einem Luxuszimmer voll mit Marmor und Hygieneartikel-Pröbchen tut, oder in einem Hostel Zimmer, wo vier andere Touristen neben einem vor sich hinschlummern, spielt doch keine Rolle, wenn einem die Augen zufallen, sobald der Kopf das Kissen berührt :-)

So lange man keine Kinder hat, kann man gut in Hostels übernachten. Ist man erstmal eine Familie, muss man erfinderisch sein, wenn man ganz ganz dolle vom Zelten abgeneigt ist *g*

Durch eine Freundin (vielleicht liest sie ja mit, bevor sie ihre USA Rundreise macht) habe ich von Airbnb erfahren. Das ist ein Portal, bei dem weltweit Leute ihre Sofas, Gästezimmer oder ganze Wohnungen und Häuser zur Vermietung anbieten. Man meldet sich dort an, u.a. mit Ausweisdaten zur Verifizierung, und schon geht es los. Wunschziel eingeben, evtl. ein paar Einschränkungen wie Unterkunftsart und Höchstpreis machen und dann sieht man alle Angebote im Umkreis. Zum Buchungspreis erhebt das Portal noch eine kleine Gebühr (bei uns waren es glaub ich 4 Euro). Zahlen kann man ganz bequem z.B. über Paypal.

Wir haben uns am Vatertagswochenende für Hamburg entschieden. Gebucht haben wir spottbillig ein Gästezimmer in einer Altbauwohnung in Harburg. Der Kontakt zur Gastgeberin war ganz unkompliziert und nett und als wir abends, nach einem Zwischenstopp (schreibt man das mit 2 P?) bei einer Freundin, angekommen sind, wurden wir sehr freundlich aufgenommen und durch die Räumlichkeiten geführt. Für den Aufenthalt haben wir Wohnungsschlüssel bekommen und ein paar tolle Insidertipps gab es natürlich auch.

Luxus ist anders, aber zum Schlafen war es vollkommen ausreichend.



Zur nächsten S-Bahn waren es nur knappe 5 Minuten und so konnte unser Auto am Freitag vor dem Haus pausieren, da wir mit einem Tagesticket der öffentlichen Verkehrsmittel super ausgestattet waren. Wir haben uns das Zentrum und die Speicherstadt angesehen,



sind mit der Fähre über die Elbe gefahren,


haben einen ganz tollen Spielplatz an der Reeperbahn entdeckt und die Kinderwagen-geplagten Kinder ordentlich toben lassen,


sind im TV-bekannten Pennymarkt an der Reeperbahn gewesen, um uns mit Snacks und Getränken zu versorgen (wir sind mit Kindern und ohne Alkohol im Einkaufswagen definitiv aus der Masse der dortigen Kundschaft herausgestochen), etc.

Was uns den Trip kreuz und quer durch Hamburg ein wenig madig gemacht hat, waren die fehlenden Aufzüge und Rolltreppen an der S-Bahn. Die wenigsten Stationen sind mit Rolltreppen in beide Richtungen ausgestattet. Mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern inkl. Buggy ist es ja noch machbar gewesen. Ständig musste der Noch-Nicht-Mann den Buggy die Treppen rauf und runter schleppen. An den Landungsbücken war er am meisten gefordert, da der Buggy samt Kind erst hoch und dann wieder gaaaaanz nach unten getragen wurde. (Ganz nebenbei: Warum zur Hölle fährt in Hamburg die U-Bahn meist oberirdisch und die S-Bahn unterirdisch???) Wenn ich ohne Mann in Hamburg gewesen wäre, hätte ich mich nur mit dem Bus durch die Stadt bewegen können. Die Große kann noch nicht allein so viele Treppen in großen Menschenansammlungen laufen und ich hätte spätestens bei der 3. S-Bahn Haltestelle einen Schwächeanfall erlitten, wenn ich ständig über 20 kg unhandlichen Buggy mit Inhalt schleppen müsste. Also zum Thema S-Bahn ist Hamburg definitiv verbesserungswürdig...

Den Samstag haben wir uns, und vor allem den Kindern, eine Sightseeing Pause gegönnt und sind an die Ostsee bei Timmendorfer Strand gefahren. Es war zwar nicht so kalt, aber ziemlich windig, so dass ich die Kinder nonstop umziehen musste (Jacke an, Jacke aus etc). Durch den Wind konnte man die Sonne nicht so auf der Haut merken und der Noch-Nicht-Mann hat das Cremen nicht für nötig befunden. Das Ende vom Lied war Sonnenbrand an so ziemlich jeder Stelle, die die Sonne auch nur angeblinzelt hat ;-P



Den Sonntag haben wir dann noch bis zum frühen Nachmittag in Hamburg verbracht und uns noch ein paar andere Eckchen wie z.B. den Michel und den Hafen angesehen. Leider habe ich zu spät gemerkt, dass der berühmte Fischmarkt stattfidnet und wir haben nur noch die Aufräumaktion mitbekommen. Was da für Massen an Müll entstehen und welche Mengen Obst und Gemüse die Leute da vom Gelände schleppen. Einfach unmöglich zu glauben, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Beim nächsten mal werden wir früher hinfahren und dann kaufe ich mir auch was, nur um zu sagen, dass ich es getan habe *g*


Der Rückweg war leider nicht so schön, da wir ziemlich in den Stau geraten sind. Ich habe den Feiertags-Wochenendverkehr total unterschätzt und die Mädchen hatten trotz häufiger Pausen auf der Strecke ganz ganz ganz üble Laune und haben weder vom schlafen, noch vom Hörspiel hören besonders viel gehalten. Da haben wir beschlossen für die nächste längere Fahrt DVD-Player mit zwei Monitoren zu besorgen.

Alles in allem war es ein schöner und abwechslungsreicher Mini-Urlaub. Wir haben uns große Mühe gegeben eine Mischung aus schönen Dingen für uns Eltern und einem Ausgleich für die Kinder zu finden. Die Möglichkeit günstig über Airbnb zu übernachten ist auf jeden Fall das Richtige für uns, da wir nur ein Dach über dem Kopf, einen halbwegs gemütlichen Schlafplatz und ein Badezimmer brauchen. Im Normalfall erinnert man sich 10 Jahre später nicht daran, ob ein Hotelzimmer schön war, sondern ob die Ausflüge und Aktivitäten super waren.

Ciao Ciao Miau ...

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